Rote Augen oder gerötete Augen - besonders im Frühjahr und Sommer leiden Viele an Allergien. Daher sind gerötete, tränende Augen keine Seltenheit. Jedoch haben Ärzte bereits eine Bindehautentzündung bei Menschen festgestellt, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Wie unterscheiden sich die Rötung einer Allergie von der einer Bindehautentzündung? Wir zeigen Dir die Unterschiede!
Rote Augen sind ein häufiger Befund in der Augenheilkunde. Sie können entweder harmlos sein und von selbst wieder verschwinden, oder sie müssen behandelt werden.
Welche Ursachen gibt es?
Zum Beispiel trockene Augen, geplatzte Äderchen, Allergien, Entzündungen im Auge (z.B. Bindehaut, Hornhaut, Regenbogenhaut), Glaukom, äußere Einflüsse (z.B. Giftstoffe, Kosmetika, Rauch, Zugluft), Irritationen (z.B. Kontaktlinsen)
Wann unbedingt zum Arzt?
Bei weiteren Beschwerden (wie z.B. Sehstörungen, offenen Verletzungen, Schmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen)
Was hilft?
Je nach Ursache:
Wer momentan auffällige Symptome an sich bemerkt wie trockenen Husten, erhöhte Temperatur oder gerötete Augen, denkt meist sofort an eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. Tatsächlich bemerkten Ärzte bei einigen Menschen, die sich mit COVID-19 angesteckt hatten, eine Bindehautentzündung mit allen typischen Anzeichen.
Die Augenbindehaut ist gut durchblutet und normalerweise durchsichtig. Erst bei einer Reizung werden die Blutgefäße sichtbar, daher ist das charakteristische Merkmal jeder Bindehautentzündung (oder Konjunktivitis) das rote Auge. Einige virale Infekte wie beispielsweise Masern, Mumps und Röteln können mit einer Bindehautentzündung einhergehen. Auch eine Gruppe von Adenoviren ist dafür bekannt. Weil diese viralen Bindehautentzündungen hochansteckend sein können, sind viele Menschen besorgt, dass auch SARS-CoV-2 bei ihnen ähnliche Symptome hervorrufen könnte.
Wie bei fast allen Virusinfektionen können bei einer COVID-19-Erkrankung die Augen mitbeteiligt sein. Khavandi und seine Co-Autoren beispielsweise berichten von einem Fall, in dem ein 65-jähriger Diabetiker wegen einer Bindehautentzündung einen Arzt aufsuchte. Erhöhte Temperatur, Husten oder andere Beschwerden gab er nicht an. Erst ganze zwei Tage später traten bei ihm die typischen COVID-19-Symptome inklusive Fieber auf. Der anschließende Abstrich war positiv auf das neuartige Coronavirus.
Ebenso dokumentieren Salducci und La Torre das Auftreten einer schweren viralen Konjunktivitis bei einem 72-jährigen Kreuzfahrtteilnehmer. In diesem Fall traten überhaupt keine anderen Symptome auf, obwohl bei dem Mann eine COVID-19- Erkrankung nachgewiesen worden war.
Diese und andere bisher noch vereinzelte Meldungen deuten auf einen Zusammenhang zwischen COVID-19 und Bindehautentzündungen hin. Dennoch sind gerötete Augen nicht sofort ein Grund zur Besorgnis, da es vor allem zu dieser Zeit des Jahres eine andere, viel häufigere Ursache dafür gibt: Allergien.
Rote, tränende Augen und trockener Reizhusten - vor allem Menschen, die an den Symptomen einer Pollenallergie leiden, fragen sich, ob sie sich mit COVID-19 angesteckt haben könnten. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen einer allergischen und einer viralen Bindehautentzündung.
Eine allergische Bindehautentzündung zeigt sich überwiegend mit tränenden Augen, einer Schwellung der Bindehaut und des Oberlids, Juckreiz und Brennen. Fast immer treten gleichzeitig Symptome wie eine laufende oder juckende Nase auf. Zuhause bei geschlossenen Fenstern bessern sich bei einer saisonalen Allergie für gewöhnlich die Symptome.
Allergische Bindehautentzündungen treten überwiegend auf beiden Augen gleichzeitig auf. Eine virale Bindehautentzündung beginnt dagegen oft auf einem Auge und kann innerhalb weniger Tage auf das andere Auge übergehen. Daneben äußern sich virale Bindehautentzündungen in der Regel ohne Juckreiz und Schwellung der Augenlider.
Um eine Allergie von einer Virusinfektion zu unterscheiden, reicht in den meisten Fällen eine kurze Messung der Körpertemperatur. Fieber gehört nicht zu den klassischen Allergieanzeichen, kommt bei COVID-19 jedoch regelmäßig bei den Erkrankten vor. Typischerweise kann die durch den Arzt gemessene Temperatur am Auge bei einer SARS-CoV-2-Infektion bis zu 40°C betragen. Eine Laboruntersuchung kann in diesem Fall die Diagnose bestätigen.
Neben Allergien und Infektionen können Übermüdung, Stress oder trockene Heizungsluft zu geröteten Augen führen. Ausreichend Schlaf, ein gutes Raumklima und regelmäßige Pausen für die Augen helfen in diesem Fall. Wer längere Zeit am Bildschirm arbeitet, kann zu befeuchtenden Augentropfen greifen, um Rötungen durch Austrocknen der Augen vorzubeugen.
Wer eine starke Rötung der Augen bemerkt und eine Entzündung vermutet, meldet sich am besten telefonisch beim Augenarzt und bespricht das weitere Vorgehen. Auch wenn die Sorge über eine mögliche SARS-CoV-2-Infektion in Wartezimmern momentan groß sein mag, eine Bindehautentzündung sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Wer zusätzlich noch andere Symptome wie Fieber oder Husten hat, sollte dies unbedingt beim ersten Telefonat angeben, damit die notwendigen Vorkehrungen in der Arztpraxis getroffen werden können.
Eine allergische Bindehautentzündung lässt sich gut mit Tränenersatzmitteln ("künstliche Tränen") und Antihistaminika behandeln. Irritationen wie übermäßiges Augenreiben, Zugluft und stundenlange Computerarbeit sollten auf jeden Fall vermieden werden, so lange die Augen gerötet sind. Bisher deutet nichts darauf hin, dass Allergien ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 darstellen.
Eine Corona-Infektion kann zu einer Bindehautentzündung führen. Dennoch sind gerötete, tränende Augen kein Indikator dafür, dass Du mit COVID-19 infiziert bist. Hast du jedoch weitere typische Symptome des Coronavirus, solltest du dich umgehend mit einem Arzt in Verbindung setzen und zuhause bleiben. Gerötete Augen können jedoch auch durch eine Allergie oder eine Reizung der Augen hervorgerufen werden. Vergleiche daher immer, ob du typische Allergie-Symptome oder die einer Bindehautentzündung hast.
Rote Augen können verschiedene Gründe haben, von Trockenheit über eine temporäre Reizung oder einer Allergie bis hin zu einer Bindehautentzündung. Schwerwiegendere Auslöser trockener Augen sind beispielsweise Verletzungen, Hornhautentzündungen oder ein Glaukomanfall.
Je nachdem, wodurch die Rötung der Augen ausgelöst wurde, reichen befeuchtende und entzündungshemmende Augentropfen und eine vorübergehende Schonung. Wenn du zum ersten Mal stark gerötete Augen hast, gehst du jedoch am besten zum Augenarzt, um die genaue Ursache abzuklären.
Das kommt auf die Ursache an: Ein rotes Auge aufgrund von Umweltreizen wie Zugluft oder Qualm regeneriert sich von allein. Eine bakterielle Entzündung wiederum muss eventuell mit Medikamenten behandelt werden, damit sie ohne Folgen ausheilt.
Wenn zusätzlich zu geröteten Augen auch Augenschmerzen, eine schlechte Sehschärfe, Fremdkörpergefühl oder ähnliche Beschwerden auftreten, sollte das rote Auge abgeklärt werden. Auch wenn leichtere Beschwerden länger als drei Tage andauern, ist ein Besuch beim Augenarzt ratsam.