Inhalt
  1. Ursachen für Ablagerungen auf Kontaktlinsen
  2. Jeder Kontaktlinsenträger reagiert anders auf Ablagerungen
  3. Arten von Ablagerungen auf Kontaktlinsen
  4. Proteinentfernung bei Kontaktlinsen - ein wichtiges Thema
  5. Proteintabletten und Enzymtabletten helfen
  6. Fazit

Ablagerungen auf Kontaktlinsen: Welche gibt es und wie bekomme ich die wieder weg

Rückstände von Kosmetik, Schmutz oder andere Unreinheiten können sich auf Deinen Kontaktlinsen festsetzen. Dort sind sie ein Nährboden für Viren und Bakterien, die zu ernsthaften Augenentzündungen führen kann. Wir zeigen Dir, was dagegen hilft!
geschrieben von Moritz Wettstein am 24.01.2022 und geprüft von Optikermeister Hans-Peter Platten
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Experten geprüft.
Ablagerungen auf Kontaktlinsen bilden sich beim tragen der Kontaktlinsen. Aus diesem Grund müssen die Kontaktlinsen gründlich gesäubert werden.

Ablagerungen auf Kontaktlinsen bilden sich im Laufe des Tages beim Tragen der Kontaktlinsen. Aus diesem Grund müssen die Kontaktlinsen nach der erlaubten Tragezeit herausgenommen und gründlich gesäubert werden. Einige der Ablagerungen können nicht vermieden werden, andere lassen sich auf ungünstige äußere Einflüsse wie auch auf die falsche Pflege oder die Verwendung falscher Pflegemittel zurückführen.

Ursachen für Ablagerungen auf Kontaktlinsen

Ablagerungen haben unterschiedliche Ursachen. Winzige Partikel und Verschmutzungen, die auf die Kontaktlinsen gelangen, stammen unter anderem aus der Tränenflüssigkeit. Die körpereigene Substanz, bestehend aus MuzinenMuzinenMuzine sind die Grundlage des Schleims. Daher befinden sie sich beim Menschen vor allem auf der Oberfläche von Schleimhäuten., LipidenLipideLipide sind Fette. und Proteinen, versorgt die Hornhaut des Auges mit ausreichend Feuchtigkeit. Zudem hat die Tränenflüssigkeit eine fettende und reinigende Wirkung.

Eine weitere Quelle für Verschmutzungen auf Kontaktlinsen sind externe Einflüsse. Durch den Wind können winzige Mikropartikel in das Auge gelangen. Diese werden jedoch normalerweise direkt vom natürlichen Tränenfilm des Auges erfasst und weggespült. Der natürliche Reinigungsmechanismus funktioniert bei Kontaktlinsenträgern jedoch nicht, weil die Kontaktlinsen auf diesem Tränenfilm schwimmen. Die Partikel können somit nicht aus dem Auge gespült, sondern lediglich durch den Lidschlag entfernt werden. Dabei bleiben jedoch teilweise Ablagerungen auf der Kontaktlinse zurück, die durch eine gründliche Reinigung entfernt werden müssen.

Der dritte Ursprung für Ablagerungen lässt sich in der Kosmetik finden. In kosmetischen Artikeln sind unter anderem fettende Lipide enthalten. Wer sich regelmäßig schminkt und das Gesicht eincremt, gleichzeitig aber Kontaktlinsen trägt, kann es nicht verhindern, dass diese fettenden Lipide auf den Kontaktlinsen landen.

Jeder Kontaktlinsenträger reagiert anders auf Ablagerungen

Kontaktlinsen bestehen aus unterschiedlichen Materialien. Es gibt Kontaktlinsen, die anfälliger für Ablagerungen sind als andere Kontaktlinsen. Grundsätzlich gilt: Je weicher das Kontaktlinsenmaterial ist, umso poröser ist die Oberfläche der Kontaktlinsen. Weiche Tageslinsen neigen bei einem längeren Gebrauch dazu, Ablagerungen anzusammeln. Formstabile Kontaktlinsen sowie Jahreslinsen sind hingegen mit einer glatten und strukturlosen Oberfläche ausgestattet. Sie lassen sich einfacher reinigen und sind daher deutlich weniger anfällig für Ablagerungen.

Werden diese Ablagerungen nicht regelmäßig entfernt, ziehen sie weitere Ablagerungen an. Hinzu kommt, dass besonders weiche Kontaktlinsen die Eigenschaft haben, Partikel und Verunreinigungen aufzunehmen, sodass sich Ablagerungen auf der Kontaktlinse noch besser niederlassen können. Werden derartige Verunreinigungen nicht gründlich entfernt, sind sie der ideale Nährboden für Bakterien. Und die Bakterien sorgen dann für Infektionen.

Arten von Ablagerungen auf Kontaktlinsen

Es gibt unterschiedliche Arten von Ablagerungen, die sich auf den Linsen finden lassen und die unbedingt entfernt werden müssen. Dazu gehören die Proteine, Lipide, Muzine und Mikroorganismen.

Proteine sind im Tränenfilm enthalten und dadurch in ständigem Kontakt mit der Linse. Die Eiweiße verbinden sich mit der Kontaktlinsenoberfläche und bleiben daran haften.

Lipide (Fette) sind ebenfalls in der Tränenflüssigkeit, aber auch in vielen Kosmetikartikeln enthalten. Besonders in Bezug auf die Kosmetik müssen Kontaktlinsenträger daher darauf achten, dass sie im Bereich der Augenpartie möglichst wenig dekorative und pflegende Kosmetik zum Einsatz bringen.

Eine weitere, im Tränenfilm enthaltene Form der Ablagerungen, sind sogenannte Schleimstoffe (Muzine). Sie verleihen dem Tränenfilm eine haftende Konsistenz und sorgen unter anderem dafür, dass die Kontaktlinsen nicht vom Auge fallen. Muzine sind daher essenziell wichtig. Sie können sich aber auf den Kontaktlinsen ablagern und dort für Beeinträchtigungen sorgen.

Mikroorganismen sind Bakterien in unterschiedlichster Ausführung. Sie sind in der Umwelt überall zu finden und können unter anderem in öffentlichen Schwimmbädern, durch verunreinigte Kontaktlinsenbehälter oder durch schmutzige Hände auf die Kontaktlinsen gelangen. Werden sie nicht rechtzeitig entfernt, können sie zu Entzündungen am Auge führen.

Proteinentfernung bei Kontaktlinsen - ein wichtiges Thema

Viele Kontaktlinsenträger kennen das unangenehme Gefühl, wenn Kontaktlinsen nicht optimal gereinigt sind und das Sehvermögen dadurch erheblich beeinflusst ist. Besonders nach einem längeren Tragen der Linsen fühlt es sich an, als ob Schlieren auf den Kontaktlinsen liegen würden. Die Ursache hierfür ist nicht zwangsläufig eine mangelnde Gründlichkeit bei der täglichen Reinigung. Häufig haben sich Proteine auf der Linse abgelagert und schränken das Sehvermögen ein. Diese können durch die tägliche Reinigungsroutine nicht ohne weiteres entfernt werden, sondern verlangen eine spezielle Behandlung.

Proteintabletten und Enzymtabletten helfen

Proteine lassen sich auf zwei unterschiedliche Arten entfernen. Auf der einen Seite ist es möglich, sie durch eine manuelle Reinigung zu entfernen. Diese Variante ist aber nur bedingt zu empfehlen, weil durch das Reiben auch Kräfte auf die Kontaktlinse wirken, die unter anderem zu Kratzern auf der Kontaktlinsenoberfläche führen können. Es ist daher empfehlenswert, einen Proteinentferner zu verwenden.

Proteinentferner sind wasserlösliche Tabletten, die in die Kontaktlinsenpflege eingebunden werden und die einmal pro Woche in die Reinigungsflüssigkeit gegeben werden. Durch die Verwendung dieser Proteinentfernungstabletten, oder auch Enzymtabletten, werden die Kontaktlinsen intensiver gereinigt und von Proteinablagerungen befreit. Berücksichtigt werden muss, dass nach der Anwendung der Tabletten die Kontaktlinsen noch einmal gründlich gereinigt werden müssen - entweder durch das Abspülen mit einer KochsalzlösungKochsalzlösungKochsalzlösung ist eine sterile, isotonische Lösung aus Kochsalz und Wasser. In der Medizin wird sie beispielsweise als Trägerlösung für Medikamente benutzt oder für das Ausspülen von Wunden. In der Augenheilkunde wird Kochsalzlösung unter Anderem zum Reinigen der Augen oder bei der Pflege von harten und weichen Kontaktlinsen verwendet. oder durch ein nochmaliges Reinigen mit dem herkömmlichen Kontaktlinsenreiniger.

Fazit

Ablagerungen auf Kontaktlinsen lassen sich nicht vermeiden. Die Verunreinigungen müssen daher täglich gründlich entfernt werden, damit sie keinen Nährboden für Bakterien und Viren bieten und das Sehen nicht eingeschränkt wird.