Ungefähr 1% der deutschen Bevölkerung entwickelt im Laufe des Lebens ein Glaukom. Wird es rechtzeitig erkannt, kann man es mit Augentropfen oder einer Operation behandeln. Aber wie macht sich ein Glaukom bemerkbar und was kann man dagegen tun? In unserem FAQ gehen wir auf die wichtigsten Fragen ein.
Die häufigste Form des Glaukoms (Offenwinkelglaukom) macht sich über lange Zeit nicht bemerkbar. Erst bei fortgeschrittener Schädigung des Sehnervs kommt es zu GesichtsfeldGesichtsfeldDas Gesichtsfeld beschreibt den Ausschnitt des Raumes, der von den Augen wahrgenommen werden kann, ohne dass der Kopf bewegt wird.einschränkungen. Ein Glaukomanfall macht sich durch starke Symptome (u.a. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen) bemerkbar.
Das Ziel der Behandlung ist die Senkung des Augeninnendrucks. Dies passiert mit Medikamenten (z.B. Augentropfen) oder mit einer Operation.
Ja, man kann das Voranschreiten eines Glaukoms stoppen, indem man den erhöhten Augeninnendruck senkt. Diese Behandlung muss lebenslang fortgesetzt werden.
Ja, denn ein Glaukom geht mit einer Schädigung des Sehnervs einher. Im schlimmsten Fall kann es zur völligen Erblindung führen.
Ein Glaukom kann in den meisten Fällen nicht ursächlich geheilt werden. Auch die Schädigung der Nervenzellen ist unwiderruflich. Daher ist eine Früherkennung besonders wichtig.
Wenn die Therapie mit Augentropfen nicht ausreicht, um den Augeninnendruck dauerhaft zu senken, oder zu starke Nebenwirkungen hat, muss ein Glaukom operiert werden.
Der Augeninnendruck kann mit Medikamenten oder chirurgischen Maßnahmen wieder auf normale Werte gesenkt werden. Die Schäden, die durch ein Glaukom entstanden sind, können sich aber nicht zurückbilden.
Die Kosten für eine reine Früherkennungsuntersuchung müssen gesunde Patienten selbst tragen. Bei Verdacht auf ein Glaukom oder bei bestimmten Vorerkrankungen (z.B. DiabetesDiabetes mellitusDer Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für diverse Erkrankungen des Stoffwechsels, welche mit hohen Blutzuckerwerten einhergehen. Bei Patienten des Diabetes mellitus liegt ein Mangel des Hormons Insulin vor. ) übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten.
Die Messung des Augeninnendrucks ist nur unter besonderen Voraussetzungen eine Kassenleistung: unter anderem im Vorfeld einer OP, bei Verdacht auf ein Glaukom, bei Augenverletzungen, einer Therapie mit Steroiden oder relevanten Vorerkrankungen.
Ein Glaukom kann auf unterschiedliche Arten operiert werden: z.B. durch eine künstliche Drainage (Trabekulektomie (Schaffung eines künstlichen Abflusses unter die Bindehaut, Trabekulotomie (Aufreißen des Trabekelwerkes), Fadenkanaloplastik (Einführen und Anspannen eines Fadens in den Schlemmschen Kanal, um diesen aufzudehnen) die Eröffnung der Iris (Iridektomie, dann, wenn ein Engwinkelglaukom vorliegt) oder durch Zerstörung des Ziliarkörpers (Zyklophotokoagulation). Auch ein Lasereingriff ist möglich.
Welche Operation am besten geeignet ist, entscheidet der Augenarzt anhand der individuellen Anamnese. Welche OP am sinnvollsten ist, hängt ab von der Höhe des Augendrucks, der Ursache der Druckerhöhung, der bereits vorliegenden Sehnervschädigung und nicht zuletzt von den Wünschen und Erwartungen des Patienten.
Die Genesungszeit nach einem Glaukom-Eingriff hängt von der angewandten Operationsmethode ab. In den meisten Fällen liegt sie zwischen 14 Tagen und 6 Wochen.