Grauer Star Hund, Katze und Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen jeden Alters treffen. Er zeigt sich in der Regel durch eine bläulich-weiße Trübung der Augen. Ist das eigene Tier betroffen, sorgen sich viele Tierhalter, ob es Schmerzen hat oder sogar erblinden kann. Der Graue Star ist keine natürliche Alterserscheinung, sondern ein krankhafter Zustand, der abgeklärt werden sollte. Aber woran erkenne ich einen Grauen Star? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Tiere, die am Grauen Star erkranken, wirken oft wie "vorzeitig gealtert". Ihre Bewegungen werden langsamer und vorsichtiger, und sie finden sich nicht mehr so gut in ihrer Umgebung zurecht. Im Alltag machen sich diese Symptome üblicherweise erst nach und nach bemerkbar. Die Tiere stoßen beispielsweise an Gegenstände oder stolpern plötzlich über Treppenstufen, die sie vorher sicher bewältigen konnten. Bei schlechten Lichtverhältnissen verstärken sich die Orientierungsschwierigkeiten.
Ganz deutlich werden die Sehprobleme in fremder Umgebung, da sich die Tiere zuhause gut genug auskennen, um die Seheinschränkung mit anderen Sinnen zu kompensieren.
Das körperliche Leitsymptom der Katarakt ist eine deutliche Linsentrübung, die Besitzer und Tierarzt oft schon mit bloßem Auge erkennen können. Aber nicht jede Linsentrübung ist auch ein Grauer Star. Im hohen Alter kommt es bei vielen Tieren zu einer natürlichen Linsenverfärbung, der Linsen- oder Kernsklerose. Diese zeigt sich zwar auch durch eine eingetrübte Linse, beeinträchtigt aber das Sehvermögen nicht.
Eine Katarakt kann angeboren sein oder spontan im Lauf des Lebens entstehen. Geht der Graue Star von der Augenlinse aus, handelt es sich um eine primäre Katarakt. Der Graue Star kann aber auch durch eine Grunderkrankung ausgelöst werden. Eine Ursache für eine solche sekundäre Katarakt kann zum Beispiel ein Diabetes mellitusDiabetes mellitusDer Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für diverse Erkrankungen des Stoffwechsels, welche mit hohen Blutzuckerwerten einhergehen. Bei Patienten des Diabetes mellitus liegt ein Mangel des Hormons Insulin vor. oder eine Augenentzündung (z. B. eine Uveitis) sein. Es ist daher wichtig, dass Vorerkrankungen erkannt und behandelt werden, bevor sich der Tierarzt dem Grauen Star widmet.
Bei manchen Tierarten gibt es eine genetische Komponente. Bestimmte Hunderassen neigen beispielsweise eher zu einem Grauen Star als andere, vor allem in jüngerem Alter ("juvenile Katarakt"). Grauer Star Hunde: Dies sind unter anderem Huskys, Golden Retriever, Labrador Retriever und Afghanen.
Sobald der Verdacht auf einen Grauen Star besteht, sollten Tierbesitzer einen auf Augenheilkunde spezialisierten Tierarzt aufsuchen. Die einzige ursächliche Behandlung beim Grauen Star besteht in einer Operation. Bei dieser wird die getrübte Linse mittels Phakoemulsifikation - einer speziellen Ultraschallmethode - zertrümmert und abgesaugt. Danach wird, wenn möglich, eine künstliche Linse eingesetzt, damit die Sehschärfe erhalten bleibt. Je früher die Operation erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen des betroffenen Tieres.
Nicht jeder Graue Star ist operabel, daher ist eine gründliche Voruntersuchung unerlässlich. In manchen Fällen kann beispielsweise nur ein Auge operiert werden - das Tier profitiert jedoch in jedem Fall, selbst wenn es nur auf einem Auge wieder besser sehen kann.
Das Operationsrisiko unterscheidet sich bei verschiedenen Tierarten. Bei Kleintieren wie Kaninchen und Meerschweinchen beispielsweise sollten Halter das Narkoserisiko - vor allem bei älteren Tieren - gegenüber einer Symptomverbesserung abwägen. Trotzdem sollten die Augen natürlich weiterhin regelmäßig beim Tierarzt kontrolliert werden.
Die Kosten für eine Katarakt-OP hängen vor allem davon ab, um welches Haustier es sich handelt (Tierart, Größe, Gewicht etc.). Bei Grauer Star Hunden beispielsweise können die Kosten mehrere tausend Euro betragen - nicht nur für die Operation, sondern auch für Voruntersuchungen, Medikamente und Nachsorge. Bei Katzen sind die Kosten in der Regel etwas niedriger und belaufen sich auf einige hundert Euro. Die Kosten können sich etwas reduzieren, wenn gleichzeitig beide Augen operiert werden, da dann nur eine einzige Narkose und Nachbehandlung mit Medikamenten nötig sind.
Die meisten Tierkrankenversicherungen übernehmen bei medizinischer Indikation die Kosten für den Eingriff und die begleitende Behandlung. Auch reine OP-Versicherungen erstatten in der Regel die Kosten, zur Sicherheit lohnt sich aber immer ein Blick in die Versicherungsunterlagen des Tieres.
Nach einer Katarakt-OP entwickeln Tiere normalerweise eine mehr oder weniger starke Entzündung im Auge. Die Nachbehandlung des Eingriffs ist oft ein Vollzeitjob, weil frisch operierte Tiere bis zu sechsmal täglich unterschiedliche Augentropfen benötigen. Hunde sollten idealerweise nur an einem Geschirr mit kurzer Leine geführt werden und Freigängerkatzen sollten so lange wie möglich im Haus bleiben.
Daneben ist ein Halskragen oder Augenschutz wichtig, damit der Hund oder die Katze sich nicht am Auge kratzen kann. Inzwischen gibt es komfortable Schutzkragen und Augenvisiere, die das Tier nicht übermäßig in seiner Bewegung einschränken.
Die aufwändige Nachbehandlung lohnt sich allerdings für Halter und Haustier: Wird rechtzeitig operiert, dann liegt die Erfolgsrate einer Katarakt-OP bei nahezu 100%.
Im Gegensatz zum Grauen Star kann der Grüne Star (das sogenannte "Glaukom") schmerzhaft sein und führt deutlich schneller zu einer Erblindung des Tieres. Beim Grünen Star ist der Abfluss des Kammerwassers im Auge gestört. Dadurch erhöht sich der Augeninnendruck, was den Sehnerv und die Netzhaut schädigt. Die Symptome unterscheiden sich teilweise von denen des Grauen Stars und ähneln einer Entzündung: Das Tier hat Schmerzen, reibt sich die Augen und kneift sie zusammen. Außerdem können die Augen gerötet sein und tränen. Bleibt der Grüne Star unbehandelt, kann der Augapfel mit der Zeit wachsen und hervorstehen - der sogenannte "Hydrophthalmus". Die Diagnose lässt sich mittels einer Messung des Augeninnendrucks stellen (ist dieser erhöht, liegt ein Grüner Star vor). Wichtig: Ein fortschreitender Grauer Star kann einen Grünen Star auslösen und sollte - sofern er nicht operiert wird - regelmäßig kontrolliert werden.
Ein Grauer Star Hund oder anderen Haustieren kann in jedem Alter auftreten. Entweder ist er genetisch bedingt (bzw. angeboren) oder durch eine Erkrankung oder Entzündung ausgelöst. Tierbesitzer erkennen den Grauen Star bei ihrem Haustier in der Regel an einer milchigen Trübung der Augen und zunehmenden Orientierungsschwierigkeiten. Wichtig bei der Diagnose ist die Abgrenzung zum Grünen Star, der mit schweren Komplikationen wie Erblindung und Absterben des Sehnervs einhergehen kann.
Die einzige ursächliche Behandlung ist eine Katarakt-OP, die zwar mit hohen Kosten und Aufwand für den Tierhalter verbunden ist, sich aber in der Regel lohnt: Bei einer sorgfältigen Behandlung und Nachsorge liegt die Heilungschance für den Grauen Star bei nahezu 100%.