Katarakte - neben der Makuladegeneration und der diabetischen Retinopathie sind Katarakte (Grauer Star) weltweit noch immer ein häufiger Grund für eine Erblindung. Laut dem Bundesverband der Augenärzte haben mehr als 90 Prozent der Deutschen zwischen 65 und 75 eine Katarakt. Den meisten Betroffenen fällt anfangs gar nicht auf, dass sie schlechter sehen können. Mit der Zeit trübt die Augenlinse allerdings so stark ein, dass es im Alltag zu Sehschwierigkeiten kommt.
Eine Katarakt, im Alltag oft als "Grauer Star" bezeichnet, ist eine Eintrübung der Augenlinse. Sie tritt normalerweise beidseitig auf, manchmal jedoch zeitversetzt. Im Verlauf der Erkrankung fühlen sich Betroffene irgendwann, als würden sie "im Nebel stehen". Weil die erkrankte Linse das Licht anders streut, kommt es meist auch zu einer erhöhten Blendeempfindlichkeit. Weitere Symptome sind unter anderem:
Eine Katarakt, im Alltag oft als "Grauer Star" bezeichnet, ist eine Eintrübung der Augenlinse. Sie tritt normalerweise beidseitig auf, manchmal jedoch zeitversetzt. Im Verlauf der Erkrankung fühlen sich Betroffene irgendwann, als würden sie "im Nebel stehen". Weil die erkrankte Linse das Licht anders streut, kommt es meist auch zu einer erhöhten Blendeempfindlichkeit. Weitere Symptome sind unter anderem:
Katarakte treten überwiegend in drei unterschiedlichen Formen auf:
1. subkapsuläre Katarakt: eine subkapsuläre Katarakt (Cataracta subcapsularis posterior) oder "hintere Schalentrübung" entsteht am hinteren Teil der Linse. Sie führt schnell zu Sehstörungen, besonders in der Nähe. Ungefähr ein Fünftel aller Katarakte sind subkapsulär.
2. nukleare Katarakt: die nukleäre Katarakt (Cataracta nuclearis), auch Kernkatarakt genannt, schreitet eher langsam voran. Die Linse trübt sich nach und nach in einem bräunlichen Ton, oft verbunden mit einer zunehmenden KurzsichtigkeitKurzsichtigkeitKurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, bezeichnet eine bestimmte Form von Fehlsichtigkeit, bei der Betroffene weit entfernte Objekte unschärfer sehen als nahgelegene.. Auffällig bei dieser Form: Bei (schon bestehender) AlterssichtigkeitAlterssichtigkeitAlterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt, beschreibt den Effekt, dass die Nahsicht im Alter abnimmt. Sie beginnt meist schleichend ab dem 40. Lebensjahr. Mit einer entsprechenden Sehhilfe kann der schwindenden Sehleistung entgegengewirkt werden. kann sich die Sehschärfe in der Nähe vorübergehend sogar bessern, bevor sich das Sehen merklich verschlechtert. Das liegt daran, dass die Kernkatarakt zunächst die Brechkraft der Linse verstärkt.
3. kortikale Katarakt: Die kortikale Katarakt (Cataracta corticalis) ist eine Rindentrübung, die den äußeren Bereich der Linse betrifft - die Rinde. Sie beginnt mit keilförmigen, weißen Trübungen, die speichenartig vom Rand zur Mitte verlaufen. Auch hier kann sich bei einem langsamen Fortschreiten die Sehkraft zwischenzeitlich bessern, wenn Licht durch die Freiräume der Speichen fällt. Ungefähr die Hälfte der Altersstare beginnt als kortikale Katarakt.
Im Alter verändern sich nach und nach die Struktureiweiße der Augenlinse. Diese ist dann nicht mehr so elastisch und wird mit der Zeit trübe. Die genaue Ursache für den Grauen Star ist bisher unbekannt, es gibt allerdings ein paar Risikofaktoren:
Der Graue Star ist ine klassische Alterserscheinung. Deshalb lässt er sich nicht ganz vermeiden. Es gibt aber vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko einer Linsentrübung senken:
Auch regelmäßige Augenuntersuchungen sind wichtig - nicht nur beim Altersstar, sondern auch bei anderen Erkrankungen des Auges. Ein Glaukom beispielsweise macht sich meist erst dann bemerkbar, wenn es schon weit fortgeschritten ist. Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt sind also essenziell, um Komplikationen (wie im schlimmsten Fall eine Erblindung) zu vermeiden.
Katarakte können nur operativ behandelt werden. Bei einer Katarakt-OP wird die eingetrübte Linse entfernt und eine künstliche Intraokularlinse (IOL) eingesetzt. Die Operation gehört zu den sichersten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Pro Jahr werden in Deutschland bis zu 800.000 Katarakt-Operationen durchgeführt - 90 Prozent davon sind so erfolgreich, dass eine Sehleistung von 50 bis 100 Prozent wiederhergestellt werden kann.
Trotzdem ist der Eingriff nicht ganz frei von Risiken:
Die meisten dieser Komplikationen lassen sich medikamentös gut beheben.
Bei vielen Patienten kommt es nach der Operation zu einem sogenannten "Nachstar". Das liegt unter anderem daran, dass bei dem Eingriff die Linsenkapsel erhalten bleibt. Diese kann nachträglich eintrüben und so das OP-Ergebnis stark beeinträchtigen. Den Nachstar können Augenärzte jedoch in einer kurzen und schmerzlosen Laserbehandlung entfernen.
Zuerst ist es wichtig, sich den passenden Operateur auszusuchen. Eine umfassende Untersuchung, Beratung und Risikoabwägung sollte zum Standard vor jeder Katarakt-OP gehören. Auch die gemeinsame Auswahl geeigneter Intraokularlinsen gehört zum präoperativen Ablauf. Die Form der IOL entscheidet unter anderem über die Größe des OP-Schnitts - bei faltbaren Linsen ist nur ein kleiner Schnitt nötig, bei formstabilen IOL ein größerer.
Normalerweise werden die Augen mit zeitlichem Abstand und nicht gleichzeitig operiert. Der Ablauf des Eingriffs ist bei den meisten Operateuren ähnlich:
1. Vor dem Eingriff werden beide Augen untersucht. Neben der Art der Katarakt stellt der Augenarzt fest, ob der Patient noch andere Erkrankungen (z.B. Kurzsichtigkeit, WeitsichtigkeitWeitsichtigkeitWeitsichtigkeit, auch Hyperopie genannt, bezeichnet eine bestimmte Form von Fehlsichtigkeit, bei der Betroffene nah gelegene Objekte unschärfer als weit entfernte Objekte sehen können., HornhautverkrümmungHornhautverkrümmungEine Hornhautverkrümmung ist eine Fehlsichtigkeit, die auf eine ungleichmäßige Form der Hornhaut zurückzuführen ist. Diese Unregelmäßigkeit führt dazu, dass einfallendes Licht verzerrt auf der Netzhaut abgebildet wird. Hornhautverkrümmungen sind durch spezielle Sehhilfen ausgleichbar.) hat
2. Als Nächstes wird die passende Intraokularlinse ausgewählt. Patienten können zwischen verschiedenen Varianten - beispielsweise Mono- oder Multifokallinsen - auswählen
3. Das Auge wird desinfiziert, betäubt und es wird ein Schnitt in der Hornhaut vorgenommen
4. Durch diese Öffnung wird die getrübte Linse entfernt (Im Gegensatz zu früher bleiben heute die vordere und hintere Linsenkapsel erhalten - nur der eingetrübte Anteil wird entfernt)
5. An der Stelle der alten Linse wird die neue Intraokularlinse eingesetzt und positioniert
Femtosekundenlaser einsetzen. Die Bezeichnung "Femto" bezieht sich dabei auf eine Zeiteinheit: die Femtosekunde. Der Laser entsendet ultrakurze Impulse, wodurch zugleich schonend und präzise gearbeitet werden kann. Der manuelle Schnitt in der Hornhaut entfällt, was das Risiko für Infektionen, Schäden und Reizungen verringern kann. Die Operation an sich wird mit einem Laser allerdings teurer. Mit welchen Kosten genau zu rechnen ist und worin die individuellen Vorteile liegen, sollte mit dem behandelnden Augenarzt geklärt werden.
Die Nachsorge ist entscheidend für den OP-Erfolg. Nach dem Eingriff können Patienten zunächst noch nicht wieder einwandfrei sehen. Deswegen dürfen frisch operierte Patienten nicht allein nach Hause fahren, weder mit dem eigenen Auto noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Außerdem gibt es ein paar Verhaltensregeln für zuhause, wie zum Beispiel:
Je nachdem, welche IOL ausgewählt wurde, ist nach der Operation eine Brille noch immer notwendig (z.B. eine Lesebrille) oder auch überflüssig geworden. Eine Sonnenbrille sollte bei hoher UV-StrahlungUV-StrahlungUltraviolettstrahlung ist als elektromagnetische Strahlung im Sonnenlicht enthalten. Zu viel UV-Strahlung schadet dem menschlichen Körper, unter Anderem der Haut und den Augen. allerdings immer getragen werden.
Katarakte sind eine häufige Alterserscheinung und betreffen im Laufe des Lebens fast jeden Menschen. Im Verlauf der Erkrankung trübt die Augenlinse ein und es kommt zu mehr oder weniger starken Sehproblemen (vor allem Schleiersehen, Kontrastverlust und Blendeempfindlichkeit). Ab einem Alter von 60 Jahren sollte daher jeder seine Augen regelmäßig untersuchen lassen. Je früher ein Grauer Star entdeckt wird, desto besser können Augenärzte ihn behandeln. Es gibt keine Medikamente gegen Grauen Star, eine Operation ist die einzige ursächliche Behandlungsmethode. Diese gehört zu den häufigsten und risikoärmsten Eingriffen überhaupt und verspricht in der Regel ein hervorragendes Ergebnis.