Schielen ist eine unbekannte Volkskrankheit. Bei circa 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung stehen die Augen nicht vollkommen parallel. Von den meisten Betroffenen wird das Schielen aber kaum bemerkt. Lediglich in 10 bis 15 Prozent der Fälle führt die Winkelfehlsichtigkeit zu Beschwerden. Hier kann eine Prismenbrille eingesetzt werden, um die Augen zu entlasten und den Fehler zu korrigieren.
In den Gläsern der Prismenbrille sind Prismen eingearbeitet, die mit bloßem Auge meist nicht sichtbar sind. Sie brechen einfallendes Licht allerdings so, dass die Augenmuskulatur entlastet wird und Beschwerden behoben werden.
Durch eine Prismenbrille kann nicht nur eine Winkelfehlsichtigkeit korrigiert werden. Sie kann auch als Test vor einer Operation an der Augenmuskulatur getragen werden. Dies dient als Vorbereitung für die Umgewöhnung und simuliert den Effekt der Vorbereitung.
Die Winkelfehlsichtigkeit wird mithilfe einer Prismenbrille ausgeglichen. Die Prismendioptiren beheben die durch das Schielen hervorgerufenen Beschwerden. Bei diesen typischen Beschwerden handelt es sich unter anderem um:
Zudem kann selbstverständlich auch das offensichtliche Schielen belastend sein, dass aber nicht in jedem Fall ohne entsprechende Untersuchungen ersichtlich ist.
Durch eine Prismenbrille kann ein chirurgischer Eingriff an den Augenmuskeln einschließlich der damit einhergehenden Risken vermieden werden. Dadurch stellt die Prismenbrille eine Alternativlösung dar.
Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Prismenbrillen auch Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmungen korrigiert werden können. Dieser Effekt ist jedoch nur während des Tragens der Brille vorhanden. Bei einer operativen Korrektur wird die Fehlsichtigkeit hingegen dauerhaft behoben.
Ein möglicher Nachteil ist, dass die Augen und deren Muskulatur bei einer Überkorrektur verstärkt leiden können. Eine Überkorrektur wird beispielsweise durch eine falsche Einarbeitung der Prismen hervorgerufen.
Die Gewöhnung an die Prismenbrille geht relativ schnell von statten. Bereits nach wenigen Stunden ist der positive Effekt der Brille spürbar. Verglichen mit anderen Brillenarten erfolgt die Gewöhnung an die neue Brille entsprechend schnell.
Aufgrund des häufigen Auftretens der Winkelfehlsichtigkeit ist ein großer Teil der Brillengläser den Prismenbrillen zuzuordnen. Insofern unterscheiden sich die Auswahl und der Kauf also nicht von dem anderer Brillenarten. Es gibt aber dennoch ein paar Faktoren, die beim Kauf und in der Gewöhnungszeit beachtet werden sollten. Darunter:
Wenn die Eingewöhnung nicht innerhalb weniger Stunden oder Tage erfolgt, wurde die Brille vermutlich nicht optimal angepasst. Das heißt, die Abmessung und Auslegung der Gläser passt nicht zu den individuellen Ansprüchen der Augen. Auch in diesem Fall sollte nochmals ein Optiker und gegebenenfalls ein Augenarzt aufgesucht werden. Er wird die entsprechenden Korrekturen vornehmen oder eventuelle Krankheiten erkennen und behandeln.
[su_spoiler title="Wann brauche ich eine Prismenbrille?"]Prismenbrillen verordnet der Augenarzt hauptsächlich bei einem manifesten oder latenten Schielen (bzw. einer Winkelfehlsichtigkeit). Es gibt aber auch spezielle Prismenbrillen, die beispielsweise beim Sportklettern eingesetzt werden. [/su_spoiler]
[su_spoiler title="Wie viel kostet eine Prismenbrille?"]Eine Prismenbrille ist in der Regel teurer als eine gewöhnliche Brille, da die Herstellung der Gläser aufwändiger ist. Eine prismatische Wirkung kann prinzipiell in jede Art von Brillenglas geschliffen werden. [/su_spoiler]
[su_spoiler title="Wie sieht man durch eine Prismenbrille?"]Prismenbrillen brechen das Licht so, dass trotz der Fehlstellung der Augen die beiden Sehachsen wieder ausgeglichen werden. Dadurch wird die Augenmuskulatur entlastet und die Synchronisation der Bilder von beiden Augen zu einem einzigen Bild im Gehirn wird erleichtert. [/su_spoiler]
[su_spoiler title="Wird die Prismenbrille von der Krankenkasse bezahlt?"]Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen in der Regel nur einen Festbetrag für Prismengläser, der nicht die vollen Kosten deckt - zumindest sofern du keine Zusatzversicherung abgeschlossen hast. Am besten erkundigst du dich bei deiner Krankenkasse, welcher Betrag erstattet wird. [/su_spoiler]