Polycarbonat Brillengläser wurden immer besonders dann verwendet, wenn eine Brille besonders stabil sein sollte. Doch seit einigen Jahren stellt Trivex eine moderne Alternative zu Polycarbonat dar. Doch welches Material ist sicherer? Welches Material überzeugt durch ein geringeres Gewicht, besseren Preis und mehr Stabilität? Der Vergleich zeigt es.
1898 stößt der deutsche Chemiker Alfred Einhorn auf Polycarbonat und beschäftigt sich jahrzehntelang mit dem Kunststoff. Erst in den 1950er Jahren findet sich aber eine kommerzielle Verwendung für das Material: Es dient aufgrund seiner hohen Widerstandskraft als Sicherheitsglas. In den 1970er Jahren wird das bisher bräunliche getönte Polycarbonat farblos und klar. Die Einsatzbereiche nehmen dadurch schlagartig zu.
Verwunderlich ist das nicht, denn der besondere Kunststoff ist deutlich bruchsicherer als Glas. Im Bereich der Brillen lassen sich dünnere und damit leichtere Linsen herstellen. Besonders bei hohen DioptrienDioptrienDie Dioptrie gibt an, wie stark ein Brillenglas oder eine Kontaktlinse das Licht brechen muss, damit eine fehlsichtige Person wieder scharf sehen kann.werten ist das ein Vorteil.
Ein weiterer Vorzug ist zudem, dass Polycarbonat einen 99 bis 100-prozentigen UV-Schutz bietet. Es ist also keine zusätzliche UV-Schutz-Beschichtung erforderlich.
Trivex wurde für den Einsatz in Militärflugzeugen entwickelt. Von diesem ursprünglichen Verwendungszweck fand der spezielle Kunststoff viele weitere Einsatzebereiche, unter anderem als Brillenglas.
Das Material ist im Vergleich zu Standardbrillengläsern und sogar zu Polycarbonat enorm stoßfest und bruchsicher. Es bietet auch ohne zusätzliche Beschichtung einen 100-prozentigen Schutz vor UV-StrahlungUV-StrahlungUltraviolettstrahlung ist als elektromagnetische Strahlung im Sonnenlicht enthalten. Zu viel UV-Strahlung schadet dem menschlichen Körper, unter Anderem der Haut und den Augen. und ist sehr leicht. Zudem weist es einen höheren Brechungsindex als Standardglas auf und kann daher deutlich dünner gefertigt werden.
Gläser aus Trivex oder Polycarbonat-Brillengläser? Die Unterschiede zwischen den Materialeigenschaften sind gering, aber dennoch zu beachten. Wer vor der Entscheidung steht, findet hier die Vergleichspunkte.
Polycarbonat | Trivex | |
Bruchsicherheit | hohe Bruchsicherheit | höchste Bruchsicherheit im Vergleich zu Glas, anderen Kunststoffen und Polycarbonat |
Stärke | weist einen Brechindex von 1,58 auf und kann daher sehr dünn, sogar dünner als Trivex gehalten werden. | der Brechindex liegt bei 1,53 sodass Trivex noch immer sehr dünn ist |
Gewicht | ist deutlich leichter als Standardglas aber schwerer als Trivex | Trivex ist leichter als Polycarbonat, dafür aber nicht ganz so dünn, daher ist nicht immer ein eindeutiger Vorteil gegeben |
UV-Schutz | 99-100-prozentiger Schutz | 100-prozentiger Schutz |
Klarheit | klar | noch klarer als Polycarbonat |
Verfügbarkeit | Es finden sich sehr viele verschiedene Formen und Arten von Brillengläsern | Vielseitig verfügbar, jedoch kleinere Auswahl als bei Polycarbonat |
Kosten | etwas günstiger als Trivex | etwas teurer als Polycarbonat |
Polycarbonat-Brillengläser bieten eine große Vielseitigkeit, sind aber weniger bruchsicher und etwas schwerer - dafür jedoch auch günstiger. Trivex bietet die bessere optische Klarheit, ist leichter und widerstandsfähiger - dafür aber auch teuer und das Angebot ist nicht so umfassend.