Grauer Star - In diesem Text beantworten wir alle Fragen zu diesem Thema. Dabei geht es um die Ursachen der Krankheit, die Operation, die Heilung nach der Operation und vieles mehr. Viel Spaß beim Lesen!
"Katarakt" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Wasserfall", denn früher glaubte man, dass der graue Schleier im Auge durch eine herablaufende Flüssigkeit hervorgerufen wird. In der Medizin bezeichnet der Name eine Trübung der Augenlinse.
Bei einem Grauen Star wird die Sehkraft zunehmend schwächer. Betroffene sehen undscharf und verschwommen, nehmen weniger Farben wahr und empfinden Blendungen als besonders unangenehm. Im späten Stadium wird ein normaler Alltag unmöglich.
Eine Operation ist derzeit die einzige Möglichkeit, einen Grauen Star ursächlich zu behandeln.
Die Entscheidung, ob eine Operation sinnvoll ist, hängt von der Schwere der Symptome ab. Sobald die Linsentrübung im Alltag große Beschwerden macht (z.B. beim Autofahren, Lesen, Fernsehen), sollte die OP nicht weiter aufgeschoben werden. Außerdem: Je früher operiert wird, desto länger hält der OP-Erfolg an.
Eine Katarakt-OP dauert bei einem geübten Operateur zwischen 15 und 30 Minuten.
Die Katarakt-OP wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist daher völlig schmerzfrei. Nach der Operation kann das Auge ein paar Tage lang schmerzen - mit einem leichten Schmerzmittel sind die meisten Patienten aber schnell wieder beschwerdefrei.
Am häufigsten ist die Phakoemulsifikation (Linsenverflüssigung) mittels eines speziellen Ultraschallgerätes. Durch einen winzigen Schnitt wird die zertrümmerte Linse anschließend abgesaugt. Bei fortgeschrittener Katarakt muss eine Kataraktoperation mit Kernexpression vorgenommen werden, bei der durch einen längeren Schnitt die Linse als Ganzes entfernt wird.
Zunächst wird der OP-Bereich mittels Lokalanästhesie - Augentropfen oder Spritze - betäubt (bei nervösen Patienten ist auch eine milde Sedierung möglich). Dann erfolgt über einen winzigen Einschnitt die Phakoemulsifikation, und die zerkleinerte Linse wird abgesaugt. Anschließend wird die künstliche Linse eingesetzt und ausgerichtet.
In weniger als 2% der Fälle kann es bei oder nach einer Katarakt-OP zu Komplikationen kommen. Diese sind unter anderem Blutungen, Verletzungen, Schwellungen und Infektionen im Inneren des Auges. In der Regel lassen sich eventuelle Nebenwirkungen und Komplikationen gut behandeln.
Die "beste Linse" gibt es nicht - es gibt verschiedene Typen von Linsen mit verschiedenen Stärken und Eigenschaften (u.a. Mono- und Multifokallinsen, Linsen für Diabetiker, Linsen mit speziellen Filtern). Augenärzte wählen die Linsenimplantate immer individuell anhand der Bedürfnisse ihrer Patienten aus.
Die implantierten künstlichen Linsen verschleißen nicht, trüben nicht ein und müssen auch nicht ausgetauscht werden. Sie können in der Regel also ein Leben lang im Auge bleiben.
Auch wenn beide Augen vom Grauen Star betroffen sind, wird üblicherweise zuerst nur das stärker betroffene Auge operiert. Das andere Auge folgt erst einige Zeit danach in einem zweiten Eingriff.
In der Regel wird die Operation ambulant durchgeführt, so dass kein Krankenhausaufenthalt nötig ist. Eine kurze Beobachtungszeit nach der OP sollte allerdings eingeplant werden.
Häufig kommt es nach einer Katarakt-OP zu einem sogenannten "Nachstar", also einer erneuten Sehverschlechterung. Die Ursache ist eine Eintrübung der Linsenkapsel. Ein Nachstar ist aber kein Grund zur Sorge, da er mittels eines einfachen und kurzen Lasereingriffs behoben werden kann.
Einige Patienten beschreiben ein Fremdkörpergefühl im Auge, welches ein paar Tage anhalten kann. Dies liegt zumeist an einer Aufrauhung der Hornhaut als Folge der OP. Die Kunstlinse spürt man in der Regel nicht.
Die Kosten für eine Grauer Star-Operation können mehrere tausend Euro pro Auge betragen. Sie hängen unter anderem vom Operationsmodus, der Durchführung (normalerweise ambulant) und dem eingesetzten Linsentyp ab.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für Diagnostik, Nachsorge und (Standard-)Operation des Grauen Stars mit Einsetzen einer sphärischen Monofokallinse. Für private Zusatzleistungen oder spezielle Linsen (z.B. Multifokallinsen) müssen Patienten einen Aufpreis bezahlen.
Üblicherweise werden nach der Katarakt-OP antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen verschrieben. Sie müssen mehrmals am Tag angewendet werden. Gegen das Gefühl trockener Augen helfen benetzende Augentropfen (künstliche Tränen).
Welche Brille nach einer Katarakt-OP in Frage kommt, hängt von der eingesetzten Linse ab. Wurde zum Beispiel eine Standardlinse (Monofokallinse) ausgewählt, wird nach der Operation eine Lesebrille nötig sein. Wurde dagegen eine Trifokallinse implantiert, ist ein nahezu brillenfreier Alltag möglich.
Normalerweise ist Autofahren etwa zwei Wochen nach einer Katarakt-OP wieder problemlos möglich. Im Zweifel sollte aber immer der Augenarzt über die ausreichende Sehfähigkeit entscheiden.
Nach einer Katarakt-OP sollte für mindestens 14 Tage keine Wimperntusche oder andere dekorative Kosmetik im Bereich der Augen verwendet werden.
Ein schlecht eingestellter Diabetes mellitusDiabetes mellitusDer Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für diverse Erkrankungen des Stoffwechsels, welche mit hohen Blutzuckerwerten einhergehen. Bei Patienten des Diabetes mellitus liegt ein Mangel des Hormons Insulin vor. kann einen sogenannten "Zuckerstar" (auch "cataracta diabetica" genannt) auslösen. Durch den zu hohen Blutzuckerspiegel wird vermehrt Glucose in die Augenlinse aufgenommen. Die daraus resultierende Elektrolytverschiebung führt dazu, dass sich die Linsenfasern verändern und sich die Linse trübt.