Inhalt
  1. Das Prinzip der Monovision
  2. Monovision durch Kontaktlinsen oder LASIK
  3. Vor- und Nachteile der Monovision
  4. Fazit

Monovisionskontaktlinse: Wem können sie helfen?

Bei der Monovision wird dein dominantes Auge wird so eingestellt, dass du damit in der Ferne optimal siehst? Klingt wie Science-Fiction? Genau das versteckt sich hinter dem Prinzip der Monovision. Schau rein und erfahre mehr!
geschrieben von Moritz Wettstein am 30.12.2021 und geprüft von Optikermeister Hans-Peter Platten
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Experten geprüft.
Warum brauche ich eine Monovisionskontaktlinse?

Warum brauche ich eine Monovisionskontaktlinse? Die Sehleistung beider Augen eines Menschen ist nicht identisch. Es gibt meist ein dominantes und ein schwächeres Auge. Die Stärken und Schwächen der Augen nehmen wir jedoch nicht wahr, weil unser Gehirn die beiden Bilder geschickt vereint. Die Monovision zieht jedoch genau auf diesen Unterschied ab und macht ihn sich zu Nutze. Hier erfährst Du, wie das geht!

Das Prinzip der Monovision

Die Monovision basiert auf dem Prinzip des dominanten AugesDominates AugeDas Dominate Auge ist das Auge, das dem visuellen Teil des Gehirns etwas mehr Input liefert. In der Regel funktionieren beide Augen gleich gut und verfügen über eine annähernd gleiche Sehstärke. Trotzdem hat jeder Mensch ein führendes/dominanes Auge.. Die meisten Menschen nutzen vermehrt ihr starkes Auge zum Sehen, das im Vergleich zum schwächeren Auge über eine bessere Sehkraft verfügt. Dieses sogenannte Führungsauge wird im Rahmen der Monovision so eingestellt, dass es weit entfernte Objekte optimal wahrnehmen kann. Das Sehen in der Ferne ist weitaus wichtiger als die Nahsicht, weshalb hierfür das dominante Auge genutzt wird. Für den Effekt wird das Auge mit einer Einstärkenkontaktlinse ausgestattet. Auf das schwächere Auge wird hingegen eine Einstärkenkontaktlinse eingesetzt, die für ein optimales Sehen in Nahbereich sorgt. Dadurch wird eine Art künstliche AnisometrieAnisometrieBei einer Anisometrie verfügen das linke und rechte Auge eines Menschen über eine unterschiedliche Brechkraft. Beispielsweise kann ein Auge kurzsichtig und das andere weitsichtig sein., also eine Ungleichsichtigkeit beider Augen erzeugt.

Das Prinzip wird hauptsächlich bei über 40-jährigen Menschen angewendet, die unter einer AlterssichtigkeitAlterssichtigkeitAlterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt, beschreibt den Effekt, dass die Nahsicht im Alter abnimmt. Sie beginnt meist schleichend ab dem 40. Lebensjahr. Mit einer entsprechenden Sehhilfe kann der schwindenden Sehleistung entgegengewirkt werden. leiden und beispielsweise Schwierigkeiten beim Tragen einer Gleitsichtbrille haben. Aber auch wenn große Stärkenunterschiede zwischen beiden Augen vorliegen, kann eine Korrektur durch Monovision erfolgen. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit hat sich das Gehirn an die Ungleichsichtigkeit gewöhnt und ermöglicht ein scharfes Sehen in der Ferne und in der Nähe. Für die jeweiligen Bereiche aktiviert das Gehirn automatisch das entsprechende Auge.

Grundsätzlich wird zwischen Mini-Monovision und der erweiterten Monovision unterschieden. Bei der Mini-Monovision liegt der Unterschied zwischen den beiden Augen bei bis zu -0,75 DioptrienDioptrienDie Dioptrie gibt an, wie stark ein Brillenglas oder eine Kontaktlinse das Licht brechen muss, damit eine fehlsichtige Person wieder scharf sehen kann.. Bei einer erweiterten Monovision liegt der Unterschied zwischen beiden Augen bei 1,5 bis 2,0 Dioptrien.

Monovision durch Kontaktlinsen oder LASIK

Die Monovision kann auf zwei verschiedene Arten erzeugt werden. Einerseits mit Monovisionskontaktlinsen andererseits mithilfe von LASIK.

Monovisionskontaktlinsen sind eine weit verbreitete Methode, die ein Arzt bei einer Alterssichtigkeit oder bei anderen Fehlsichtigkeiten anwenden kann. Damit die Schwierigkeiten beim Wechsel der beiden Augen und beim Fokussieren von nah auf fern nicht so groß ausfallen, muss Zeit und Geduld aufgebracht werden. Hinzu kommt, dass der Augenarzt ganz genau prüfen muss, welche Art von Kontaktlinsen genutzt werden können. Das dominante Auge wird in der Regel mit der Kontaktlinse versehen, die eine gute Weitsicht ermöglicht. Das schwächere Auge wird mithilfe einer Kontaktlinse für eine gute Sicht in der Nähe korrigiert. Die notwendige Stärke der Korrektur muss jedoch vom Augenarzt bestimmt werden. Oftmals sind mehrere Termine zum Probetragen der Monovisionskontaktlinsen nötig, damit die passende Stärke ausgewählt und der Fokus der Augen trainiert werden kann.

Bei der Realisation einer Monovision durch Anwendung einer LASIK-Operation werden beide Augen mithilfe des Lasers optimal korrigiert. Auch hier wird das starke Auge für die Ferne modelliert, das schwache Auge wird auf die Nähe ausgerichtet. Nach einer erfolgreichen Operation kann die Monovision ohne die Zuhilfenahme einer Brille oder Kontaktlinsen funktionieren.

Vor- und Nachteile der Monovision

Vorteile beim Einsatz von Monovisionskontaktlinsen:

Nachteile von Monovisionskontaktlinsen:

Fazit

Die Monovision ermöglicht eine Korrektur von Altersweitsichtigkeit ohne die Notwendigkeit einer Brille. Dafür müssen die Monovisionskontaktlinsen optimal an das Auge angepasst sein. Das Führungsauge wird dabei mit dem Korrekturwert für die Ferne ausgestattet, das schwache Auge mit dem Korrekturwert für die Nähe.