
Die Handhabung von Sklerale Kontaktlinsen unterscheidet sich von der herkömmlicher Kontaktlinsen. So müssen sklerale Kontaktlinsen vor dem Einsetzen vollständig mit Kochsalzlösung gefüllt werden. Die Korrektur der Fehlsichtigkeit erfolgt hierbei nämlich mithilfe der Flüssigkeit, die sich zwischen der Hornhaut des Auges und der Sklerallinse befindet. Erfahre hier, wie genau das funktioniert und in welchen Fällen Sklerallinsen zum Einsatz kommen!
Funktionsweise von Sklerallinsen
Sklerallinsen sind formstabile Kontaktlinsen mit einer besonders hohen Gasdurchlässigkeit. Anders als herkömmliche harte Linsen liegen Sklerallinsen nicht auf der Hornhaut, sondern auf der
des Auges auf. Dadurch entsteht ein besonders dicker Tränenfilm zwischen der Hornhautoberfläche und der Sklerallinse. Diese Flüssigkeit gleicht kleine Irregularitäten des Auges aus und sorgt durch diesen Effekt für eine Korrektur der Sehleistung. Die hohe Gasdurchlässigkeit der Sklerallinse sorgt zusätzlich für eine optimale Versorgung des Auges mit Sauerstoff. Damit sind sklerale Kontaktlinsen besonders für die Korrektur von Sehfehlern bei besonders anfälligen oder kranken Augen geeignet.
Für wen sind Sklerallinsen geeignet – für wen nicht?
Sklerallinsen kommen immer dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Kontaktlinsen nicht angewendet werden können. In der Regel greifen Patienten mit trockenen oder besonders lichtempfindlichen Augen auf sklerale Linsen zurück. Ein großes Anwendungsgebiet ist auch der medinzinische Einsatz nach chirurgischen Eingriffen, wie beispielsweise einer Hornhautimplantation. Aber auch bei der Heilung von physischen Augenverletzungen, die durch Verbrennungen oder Chemie verursacht worden, werden die schonenden Linsen zur Anwendung gebracht. Die sensiblen Augen werden durch die Sklerallinsen geschützt und optimal mit Nährstoffen versorgt.
Doch die Sklerallinsen werden nicht nur als Schutzschild für das Auge verwendet. So tragen sie beispielsweise Patienten, deren Augen für herkömmliche harte und weiche Linsen zu sensibel sind. Die große Auflagefläche der skleralen Linsen ermöglicht auch derart empfindlichen Augen eine Sehfehlerkorrektur. Ferner verwenden sie auch Patienten mit einem stark ausgeprägten
, dessen Korrektur eine starre Linse verlangt.Vorteile und Nachteile der Sklerallinsen
Vorteile von Sklerallinsen:
- Stabil und kratzfest
- Längere Lebensdauer als normale weiche und formstabile Kontaktlinsen
- Weniger Ablagerungen auf der Linse
- Tragekomfort ähnelt weichen herkömmlichen Kontaktlinsen
- Durch die Größe der Linsen bewegen sie sich wenig auf dem Auge
- Die sensible Hornhaut wird nicht berührt
Nachteile von Sklerallinsen:
- aufgrund der Größe der Linse kann das Auge durch die Sklerallinsen unter Umständen schlechter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden
- Sklerallinsen müssen fachkundig angepasst werden
Tipps zur Handhabung von Sklerallinsen
Beim Aufsetzen der Sklerallinse muss diese vollständig mit Flüssigkeit (
) gefüllt sein. Halten Sie die Linse mit dem Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger in einer Hand. Bei Bedarf kann hierfür auch ein Linsensauger genutzt werden. Das Herausnehmen der Sklerallinsen wird wie bei herkömmlichen Linsen entweder mit zwei Fingern oder unter Zuhilfenahme des durchgeführt. In einem separaten Text haben wir eine Anleitung hierfür verfasst.Die Desinfektion ist ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Sklerallinsen. Sie muss regelmäßig durchgeführt werden und sorgt dafür, dass sich keine Mikroorganismen bilden. Die Kontaktlinsen dürfen über Nacht nicht in Kochsalzlösung aufbewahrt werden, da diese keine Desinfektion und Reinigung gewährleistet. Es wird eine Desinfektionslösung benötigt, die zur Aufbewahrung von Kontaktlinsen geeignet ist. Das Wechseln des Kontaktlinsenbehälters muss regelmäßig erfolgen, damit sich im Behälter keine Bakterien und Keime ansammeln können.
Normale sauerstoffdurchlässige formstabile Kontaktlinsen oder Sklerallinsen?
Auch wenn die Funktion von Sklerallinsen und formstabilen Kontaktlinsen annähernd gleich ist, finden sich dennoch zahlreiche Unterschiede zwischen den beiden Linsenarten. Einer der markantesten Unterschiede liegt in der Linsengröße. Sklerallinsen bedecken die gesamte Hornhaut und sind damit deutlich größer als formstabile Kontaktlinsen. Zudem hat deren Nutzung in der Regel einen medizinischen Hintergrund, während formstabile Kontaktlinsen in der Regel zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit bei gesunden Augen eingesetzt werden.
Letzten Endes sind beide Kontaktlinsen für die Verbesserung der Sehleistung geschaffen. Bei einer Sklerallinse wird zusätzlich auf den Schutz der Hornhaut gesetzt. Bei gesunden Augen ist dieser zusätzliche Schutz jedoch nicht notwendig und es können herkömmliche Linsen verwendet werden.
Fazit
Sklerallinsen sind formstabile Kontaktlinsen, die nicht auf der Hornhaut, sondern auf der Lederhaut des Auges aufliegen. Die Korrektur der Sehleistung erfolgt mithilfe von Flüssigkeit, die sich zwischen der Hornhaut und der Sklerallinse sammelt. In der Regel hat deren Einsatz einen therapeutischen Hintergrund. Sie müssen vom Augenarzt fachgerecht angepasst werden.