Inhalt
  1. Funktionsweise von Sklerallinsen
  2. Für wen sind Sklerallinsen geeignet - für wen nicht?
  3. Vorteile und Nachteile der Sklerallinsen
  4. Fazit

Sklerale Kontaktlinsen

Funktion der Sklerallinsen
geschrieben von Moritz Wettstein am 11.12.2022 und geprüft von Optikermeister Hans-Peter Platten
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Experten geprüft.
Skerale Kontaktlinsen sind eine spezielle Linsenart, die Fehlsichtigkeiten auf eine besondere Art ausgleichen. Dadurch können auch Sehschwächen von Patienten mit besonders trockenen oder lichtempfindlichen Augen korrigiert werden. Klingt gut? Erfahre hier mehr!

Die Handhabung von Sklerale Kontaktlinsen unterscheidet sich von der herkömmlicher Kontaktlinsen. So müssen sklerale Kontaktlinsen vor dem Einsetzen vollständig mit KochsalzlösungKochsalzlösungKochsalzlösung ist eine sterile, isotonische Lösung aus Kochsalz und Wasser. In der Medizin wird sie beispielsweise als Trägerlösung für Medikamente benutzt oder für das Ausspülen von Wunden. In der Augenheilkunde wird Kochsalzlösung unter Anderem zum Reinigen der Augen oder bei der Pflege von harten und weichen Kontaktlinsen verwendet. gefüllt werden. Die Korrektur der Fehlsichtigkeit erfolgt hierbei nämlich mithilfe der Flüssigkeit, die sich zwischen der Hornhaut des Auges und der Sklerallinse befindet. Erfahre hier, wie genau das funktioniert und in welchen Fällen Sklerallinsen zum Einsatz kommen!

Funktionsweise von Sklerallinsen

Sklerallinsen sind formstabile Kontaktlinsen mit einer besonders hohen Gasdurchlässigkeit. Anders als herkömmliche harte Linsen liegen Sklerallinsen nicht auf der Hornhaut, sondern auf der LederhautLederhautDie Lederhaut des Auges (Sklera) umschließt den Augapfel fast vollständig und schützt ihn vor äußeren Einwirkungen. des Auges auf. Dadurch entsteht ein besonders dicker Tränenfilm zwischen der Hornhautoberfläche und der Sklerallinse. Diese Flüssigkeit gleicht kleine Irregularitäten des Auges aus und sorgt durch diesen Effekt für eine Korrektur der Sehleistung. Die hohe Gasdurchlässigkeit der Sklerallinse sorgt zusätzlich für eine optimale Versorgung des Auges mit Sauerstoff. Damit sind sklerale Kontaktlinsen besonders für die Korrektur von Sehfehlern bei besonders anfälligen oder kranken Augen geeignet.

Die Handhabung von Sklerallinsen unterscheidet sich von der herkömmlicher Kontaktlinsen.
Funktion der Sklerallinsen

Für wen sind Sklerallinsen geeignet - für wen nicht?

Sklerallinsen kommen immer dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Kontaktlinsen nicht angewendet werden können. In der Regel greifen Patienten mit trockenen oder besonders lichtempfindlichen Augen auf sklerale Linsen zurück. Ein großes Anwendungsgebiet ist auch der medinzinische Einsatz nach chirurgischen Eingriffen, wie beispielsweise einer Hornhautimplantation. Aber auch bei der Heilung von physischen Augenverletzungen, die durch Verbrennungen oder Chemie verursacht worden, werden die schonenden Linsen zur Anwendung gebracht. Die sensiblen Augen werden durch die Sklerallinsen geschützt und optimal mit Nährstoffen versorgt.

Doch die Sklerallinsen werden nicht nur als Schutzschild für das Auge verwendet. So tragen sie beispielsweise Patienten, deren Augen für herkömmliche harte und weiche Linsen zu sensibel sind. Die große Auflagefläche der skleralen Linsen ermöglicht auch derart empfindlichen Augen eine Sehfehlerkorrektur. Ferner verwenden sie auch Patienten mit einem stark ausgeprägten Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)AstigmatismusDie Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ist eine Sehstörung, die durch eine Verformung der Hornhaut hervorgerufen wird. Grundsätzlich wird zwischen einem regulären und einem irregulären Astigmatismus unterschieden., dessen Korrektur eine starre Linse verlangt.

Vorteile und Nachteile der Sklerallinsen

Vorteile von Sklerallinsen:

Nachteile von Sklerallinsen:

Tipps zur Handhabung von Sklerallinsen

Beim Aufsetzen der Sklerallinse muss diese vollständig mit Flüssigkeit (Kochsalzlösung) gefüllt sein. Halten Sie die Linse mit dem Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger in einer Hand. Bei Bedarf kann hierfür auch ein Linsensauger genutzt werden. Das Herausnehmen der Sklerallinsen wird wie bei herkömmlichen Linsen entweder mit zwei Fingern oder unter Zuhilfenahme des LinsensaugersLinsensaugerDer Linsensauger ist die am häufigsten genutzte Ein- und Absetzhilfe für Kontaktlinsen. Er kann sowohl bei weichen als auch bei formstabilen Linsen verwendet werden. durchgeführt. In einem separaten Text haben wir eine Anleitung hierfür verfasst.

Die Desinfektion ist ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Sklerallinsen. Sie muss regelmäßig durchgeführt werden und sorgt dafür, dass sich keine Mikroorganismen bilden. Die Kontaktlinsen dürfen über Nacht nicht in Kochsalzlösung aufbewahrt werden, da diese keine Desinfektion und Reinigung gewährleistet. Es wird eine Desinfektionslösung benötigt, die zur Aufbewahrung von Kontaktlinsen geeignet ist. Das Wechseln des Kontaktlinsenbehälters muss regelmäßig erfolgen, damit sich im Behälter keine Bakterien und Keime ansammeln können.

Normale sauerstoffdurchlässige formstabile Kontaktlinsen oder Sklerallinsen?

Auch wenn die Funktion von Sklerallinsen und formstabilen Kontaktlinsen annähernd gleich ist, finden sich dennoch zahlreiche Unterschiede zwischen den beiden Linsenarten. Einer der markantesten Unterschiede liegt in der Linsengröße. Sklerallinsen bedecken die gesamte Hornhaut und sind damit deutlich größer als formstabile Kontaktlinsen. Zudem hat deren Nutzung in der Regel einen medizinischen Hintergrund, während formstabile Kontaktlinsen in der Regel zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit bei gesunden Augen eingesetzt werden.

Letzten Endes sind beide Kontaktlinsen für die Verbesserung der Sehleistung geschaffen. Bei einer Sklerallinse wird zusätzlich auf den Schutz der Hornhaut gesetzt. Bei gesunden Augen ist dieser zusätzliche Schutz jedoch nicht notwendig und es können herkömmliche Linsen verwendet werden.

Fazit

Sklerallinsen sind formstabile Kontaktlinsen, die nicht auf der Hornhaut, sondern auf der Lederhaut des Auges aufliegen. Die Korrektur der Sehleistung erfolgt mithilfe von Flüssigkeit, die sich zwischen der Hornhaut und der Sklerallinse sammelt. In der Regel hat deren Einsatz einen therapeutischen Hintergrund. Sie müssen vom Augenarzt fachgerecht angepasst werden.